Celibidache auf Platte ist da

Gestern stellten die Münchner Philharmoniker in der Abteilung Klassische Musik beim Kaufhaus Beck die Kassette mit den ersten 11 CD's der ersten autorisierten Celibidache-Edition vor - alles live-Aufnahmen mit den Philharmoniker. Auf einem darniederliegenden Schallplattenmarkt könnte gerade diese EMI-Edition Aussicht auf Erfolg haben: Celibidache nicht illegal, nicht als Raubmitschnitt, sondern in bester Aufnahme-Technik - das gab's noch nie. Ironie des Schicksals: Dieser Mann wollte zeitlebens nichts anderes als lebendige Musik machen. Er haßte jede Konserve, hat sie allerdings testamentarisch auch nicht verhindert. Nun ist sie da. (tz 18.11.1997)

.....eine illustre Gästeschar hatte sich zur Präsentation dieser "echten" Veröffentlichung in der Plattenabteilung des Münchner Kaufhauses Beck eingefunden: Sergiu Celibidaches Witwe Ioanna, Gesangsstar Margaret Price, Staatsintendant August Everding, Vertreter der Münchner Philharmoniker mit ihrem Intendanten Bernd Gellermann...
Die Veröffentlichung der Aufnahmen wurde erst durch die Zustimmung der Erben Celibidaches, vor allem durch das Einverständnis seines Sohnes Serge. Diesem hat der Dirigent die Entscheidung überlassen, ob die zahlreichen Live-Mitschnitte veröffentlicht werden oder nicht. Die Auswahl der Werke geschah unter Federführung von Marcus Herzog, der das Archiv der Münchner Philharmoniker sorgfältig durchforstete. Sein Problem lag vor allem darin, aus den drei oder vier Aufnahmen ein und derselben Konzertstaffel die geeignetste herauszusuchen. Denn Zusammenschnitte unterschiedlicher Aufnahmen wurden von den Erben nicht erlaubt. Die CD-Box ist zunächst in einer Auflage von etwa 8000 Stück erschienen.....Bewußt hat man in dieser Edition Werke von Anton Bruckner ausgespart: Binnen Jahresfrist will EMI ein Kompendium mit seiner Musik herausbringen. (Münchner Merkur 18.11.1997)

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