Vom Statthalter zum Alleinherrscher Über Nacht stieg ein unbekannter, ausländischer Musikstudent zum mächtigsten Dirigenten im Nachkriegs-Deutschland auf: Dem damals 33jährigen Sergiu Celibidache wurde stellvertretend der Thron Furtwänglers angeboten. Celibidache führte die Berliner Philharmoniker zu Triumphen und in die größte Krise seiner Karriere: 14 Tage nach Furtwänglers Tod schlossen die Philharmoniker mit Herbert von Karajan den Bund fürs Leben. Celibidache verließ Berlin im Zorn, schwörte auf ewig der Schallplatte ab und wanderte unstet über die mittleren Konzertpodien der Welt: Ein biographisches Essay von Klaus Weiler - Celibidache-Kenner, -Freund und -Biograph. |
Gespaltenes München Münchens Musikkritiker kannten nur ein Entweder-Oder: Hymnische Liebesbezeugungen mischten sich im Falle Celibidaches oft mit spöttischen Verrissen. Den Auftakt der Auseinandersetzung hatte kurz nach der Berufung des rumänischen Dirigenten Joachim Kaiser in der "Süddeutschen Zeitung" gesucht und über "Celibidaches Glanz und Grenzen" philosophiert (was den Dirigenten in Zornesausbrüche trieb). FonoForum hat Kritiken zu den live mitgeschnittenen Konzerten zusammengestellt - oftmals die besten Belege für Celibidaches Kraft, Publikum und Presse zu polarisieren. "Auf einer anderen Ebene" Interview: Helmut Nicolai Helmut Nicolai kehre Herbet von Karajan den Rücken und suchte Zuflucht bei Sergiu Celibidache - was zugleich den Ausstieg aus dem finanzbringenden Plattengeschäft bedeutete. Der heutige Solobratscher der Münchner Philharmoniker erinnert sich an seinen einstigen Chefdirigenten in Hochachtung - insbesondere vor Celibidaches unbeugsam-philosophischem Anspruch. |
Der
besiegte Plattenfeind Der größte Plattenfeind in der Geschichte des Mediums schien besiegt. Durch eine auf mehrere Folgen angelegte CD-Edition, die alle Fragen seiner Musikphilosophie untergräbt, aber zugleich auch neu stellt. Wo liegen die Grenzen der CD? Welches Vermächtnis gibt uns Sergiu Celibidache auf den Weg? |
"Ich
wollte nicht zu lange warten" Interview: Serge Ioan Celebidachi "Mach was du willst": Der erklärte Plattenfeind Sergiu Celibidache hat seinem Sohn ein schweres Erbe überlassen: Serge Ioan Celebidachi, Filmregisseur und Medienmann, hat sich für die Veröffentlichung der Livemitschnitte mit den Münchner Philharmonikern entschlossen - gegen den tieferen Willen seines Vaters? |
Kampf den Raubmitschnitten Interview: Bernd Gellermann Nach Celibidaches Tod hält es die Münchner Philharmoniker nicht mehr in der Live-Eremitage. Man strebt zu CD-Sternen und -Einnahmen. Der neue Intendant Bernd Gellermann gilt als Medienprofi, der auch die Feinheiten des EMI-Vertrages einzufädeln wußte. |
"Celis letzte Lehre"
Interview: Hans Zender Was kann ein Künstler mit CD-Aufnahmen erreichen? Kritisch vereint in dieser Frage sieht Hans Zender die Figur Celibidache als hohe ethische Gestalt. Für den dirigierenden Kollegen Zender ist die Celi-Edition willkommen: als Dokument - mehr nicht. |
Der besiegte PlattenfeindDer größte Plattenfeind in der Geschichte des Mediums scheint
besiegt. Durch eine auf mehrere Folgen angelegte CD-Edition, die alle Fragen seiner
Musikphilosophie untergräbt, aber zugleich auch neu stellt. Wo liegen die Grenzen
der CD? Welches Vermächtnis gibt uns Sergiu Celibidache auf den Weg?
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Interview: Serge Ioan Celebidachi
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Interview: Hans Zender
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