Sergiu Celibidache war immer gegen eine Veröffentlichung seiner Konzertmitschnitte. Für ihn war die Konserve keine Musik, weil die Spontaneität fehlt. Die Schallplatte ist wie eine Fotografie, eine schöne Erinnerung, nicht mehr. Er war der Auffassung, Mikrophone könnten immer nur einen Bruchteil dessen erfassen, was die Musik ist und fügten auch eigene, verfälschende Klanganteile hinzu. Deswegen nahm er keine Platten auf.
Derzeit sind durch die sogenannten 'Piraten' an die hundert unauthoriserte Celibidache-Aufnahmen auf dem Markt. Freilich tut man dem Dirigenten mit dem größten Teil dieser Veröffentlichungen einen schlechten Dienst: die Qualität der Aufzeichnungen ist schlecht bis haarsträubend. Diese Piraterie läßt sich am besten durch eine hochwertige offizielle Veröffentlichung bekämpfen. EMI_Classics hat Aufnahmen der unwiederholbaren Ära Celibidaches mit den Münchner Philharmonikern in höchster Qualität veröffentlicht. Mit der Zerschlagung und dem Verkauf der EMI werden die Aunfahmen jetzt unter dem Label der Warner Classics vertrieben.
Ebenso hat der Time-Warner-Konzern die TELDEC übernommen. Unter dem Label TELDEC wird noch eine CD mit Celibidache von Warner Classics vermarktet: Das Cellokonzert von Dvorak mit du Pre als Solistin.
Auch die Deutsche Grammophon hat eine Celibidache-Edition herausgebracht, mit der die Zusammenarbeit mit den Rundfunkorchestern Stuttgart und Stockholm dokumentiert wird. Zur Zeit ist nur die Bruckner-Edition auf CD's erhältlich.
Aufnahmen des Westdeutschen Rundfunks aus den späten 1950er Jahren hat Orfeo in einer Box mit 5 CDs veröffentlicht. In Japan hat Altus Live-Mitschnitte aus dem Jahr 1986 veröffentlicht, die auch in Deutschland erhältlich sind.
Audite hat zwei bemerkenswerte Produktionen in gewohnt hochwertiger Qualität veröffentlicht. Zur Verfügung standen die Originalbänder aus den Rundfunkarchiven. Viele weiterführende Informationen wie Eindrücke des Tonmeisters Ludger Böckenhoff, Pressemappen und Mulitmediaangebote sind auf der Website von Audite erhältlich.
Mit Gründung des Labels MPHIL der Münchner Philharmoniker, werden Archiv-Aufnahmen unter dem Dirigat Celibidaches veröffentlicht. Dabei handelt es sich um wahre Schätze von bislang unveröffentlichten Mitschnitten.