Sergiu Celibidache (1912-1996) ist ein Phänomen. Man hat ihn einen „musikalischen Riesen“ genannt, einen „Zauberer“, einen „brillanten Löwenbändiger“, ein Enfant terrible der klassischen Musik. Er war bekannt für seine Ablehnung der kommerziellen Aspekte des Musikbusiness, was seine seltenen Aufnahmen umso wertvoller macht.

Diese Edition verschafft uns einen faszinierenden Einblick in die Proben- und Aufführungstechnik. Sie zeigt die speziellen Motivationsmechanismen, die Sergiu Celibidache einsetzte, um die gewünschten Wirkungen zu erzielen.

Diese exklusive, aus 13 DVDs bestehende Edition, eine einzigartige, hochwertig ausgestattete Kompilation enthält mehr als 20 Stunden Musik von Weltrang, ein gebundenes Buch vom Celibidache-Experten Jan Schmidt-Garre, darunter 3 unveröffentlichte Interviews und Celibidaches berühmten Vortrag “Über musikalische Phänomenologie”.

Enthält Aufnahmen mit „seinem“ Orchester, den Münchner Philharmonikern, aber auch mit den Berliner Philharmonikern, dem Radio-Sinfonieorchester Stuttgart des SWR und dem Orchestra Sinfonica di Torino della RAI. Mit den Star-Solisten: Daniel Barenboim, Matthias Hölle, Hans Kalafusz, Margaret Price, Doris Soffel, Hans Sotin und Peter Straka.

Mit zwei vielfach ausgezeichneten Dokumentationen über Celibidache: Norbert Busès „Sergiu Celibidache - Feuerkopf und Philosoph“ und Jan Schmidt-Garres „Celibidache - Man will nichts, man lässt es entstehen“.

"Du zwingst mich, mit dem Intellekt in dieses Mysterium hineinkommen zu wollen. Und ich bin nicht stark genug zu sagen: Nein, wir können uns nicht darüber unterhalten, was da geschieht - weder kann ich dir etwas sagen, noch kannst du mich befragen." Diese Skepsis Sergiu Celibidaches gegenüber der Sprache, erst recht gegenüber der konservierten, vervielfältigten Sprache - ganz zu schweigen vom aufgezeichneten Klang -, hat den Film von Anfang an begleitet. Für den Musiker Celibidache gibt es nur den hier und jetzt entstehenden Klang, der Musik werden kann, wie er sagt. Für den Lehrer, den Theoretiker, den Phänomenologen der Musik nur das lebendige Denken: Erkenntnis als Tätigkeit, als Erfahrung von Wirklichkeit. Und doch war Celibidache glücklicherweise, mit fünfundsiebzig Jahren, noch zu einem Dokumentationswagnis bereit. Er hat spontan und herzlich Ja gesagt. Vier Jahre später war der Dokumentarfilm Celibidache fertig.

Der legendäre Dirigent Sergiu Celibidache wurde 1979 zum Generalmusikdirektor der Münchner Philharmoniker ernannt. Unter seiner Führung entwickelte sich das Orchester zu einem der besten der Welt. Insbesondere ihre Aufführungen der Sinfonien Bruckners waren legendär und eine Klasse für sich mit ganz speziellen, unnachahmlichen (langsamen) Tempi, die die Zuhörer fast in eine musikalische Trance versetzen. Celibidache, der an die Einzigartigkeit jeder Aufführung glaubte und Zeit seines Lebens CD-Aufnahmen oder Audio-Mitschnitte ablehnte, hatte nur Sony Classical den Videomitschnitt weniger Aufführungen der Bruckner-Sinfonie 6,7 und 8 erlaubt, die auf den in dieser Edition vorliegenden DVDs dokumentiert sind und die besondere Dichte und Präzision der Aufführungen nacherleben lassen. Die Edition enthält zudem als Erstveröffentlichung eine Doppel CD mit der Konzert-Aufzeichnung von Bruckners 4. Sinfonie.

"Der Garten des Sergiu Celibidache" heißt ein Film, der das liebevolle Bild des Dirigenten Sergiu Celibidache zeichnet. Ein Jahr lang begleitete Serge Celebidachi, der in den USA umfassend zum Filmregisseur ausgebildet worden ist, 1995 seinen Vater mit der Kamera. Er filmte den Maestro im Garten seines Wohnsitzes in einer Mühle bei Paris. Serge Celebidachi zeigt seinen Vater in dem sensiblen Portrait aber auch als "Gärtner" im übertragenen Sinne - als Lehrer im Kreise seiner Schüler und schließlich als Orchestererzieher mit seinen Münchner Philharmonikern.

"Der Garten des Sergiu Celibidache" ist eine sehr persönliche Hommage des Sohnes an den Vater. Die subjektive Anteilnahme des Autors, der dem Dirigenten näher stand als jeder andere, erhält jedoch dadurch objektive Gültigkeit, daß Celebidachi die Lehre seines Vaters, die "Phänomenologie der Musik", und ihre Anwendung zum kursorischen Leitfaden des Films machte.

Übereinstimmendes Lob erhielt Celebidachis Erstlingsfilm von Fachleuten, die auch die hervorragende Aufnahmetechnik hervorhoben. Das rundum überzeugende und authentische Portrait ist ein eindrucksvolles und erhellendes Dokument über eine absolut singuläre Musikerpersönlichkeit des 20. Jahrhunderts.

Die Audioaufnahme von Sergiu Celibidaches Aufführung von Enescu's Rumänischer Rhapsodie besitzt unter den Celibidache-Fans längst schon Kultstatus. Jetzt ist diese Konzertaufführung erstmals auf DVD erschienen. Mit dem Orchestra Filarmonicii George Enescu werden außer Enescu noch Ravel's Alborada del Gracioso, die Nocturnes von Claude Debussy und leider nur der 2. bis 4. Satz von Brahms' 4. Sinfonie veröffentlicht. Die Konzerte fanden in den späten 70er Jahren im Rumänischen Atheneum in Bukarest statt.

Die DVD ist in Rumänien erschienen und zur Zeit nur von dort zu beziehen. Die Extras auf der DVD - ein Interview mit Maestro Celibidache (1980) und eines mit seiner Frau aus dem Jahr 1997 - sind in rumänischer Sprache und nicht mit Untertiteln versehen.

Die Kamera ist meistens auf Celibidache gerichtet. Die Ton- und Bildqualität ist leider entsprechend dem Ausgangsmaterial nicht perfekt. Während Alborada del Gracioso wird in einer kurzen Einblendung darauf hingewiesen, dass das ursprüngliche Filmmaterial in nicht idealer Weise konserviert wurde.

Trotzdem ist diese DVD ein wichtiges Dokument für alle Celibidache-Freunde. Allein Celi's wundervolles "Ballet" bei Enescu ist es wert diese DVD zu besitzen